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4. Podiumsdiskussion – Bauen – Leben – Wohnen (Wachstum)

Gestern war die vierte Podiumsdiskussion – und es werden immer mehr Zuschauer, jetzt schon etwa 400. Was für eine Politkultur in Landshut – ein Grund zur Freude für jeden Demokraten. Auch, dass wir alle fair miteinander umgehen.

Auch wenn speziell bei dieser Podiumsdiskussion die Unterschiede der Vorstellungen der Kandidaten sehr augenfällig wurden.

Meine Positionen dazu sind: die Innenstadt wird am besten gestärkt, wenn sie autofrei ist. Dann haben wir eine Erlebnis-Innenstadt mit Welterbe-Qualitäten, die dem Potenzial Landshuts entspricht, mit Einkaufs- und Aufenthalts-Vergnügen bei einigartigen Einzelhändlern, Beratung bietenden Spezialgeschäften und den Anbietern wertiger Handwerkskunst, die man nicht nur aufsucht, sondern auch verweilt, weil man es einfach genießt. Das ist eine Chance gerade für den qualitativen Einzelhandel.

Mit dem Auto kann man trotzdem noch nach Landshut fahren. Man parkt dann z.B. auf der Grieserwiese und fährt mit einem Pendel-Shuttle, das alle fünf Minuten zwischen diesem verkehrsgünstig gelegenen Parkplatz und dem Dreifaltigkeitsplatz verkehrt. Hierfür wären Elektro-Busse, die keinen Lärm und keine Abgase verursachen, am besten geeignet. Den von parkenden Autos und Motorrädern befreiten Platz gestalten wir um zu einem Platz mit einer echten Aufenthaltsqualität, und erhalten uns dabei den einzigen Zugang zum Burgberg, den die Stadt hier hat. Ich wünsche mir auf diesem Platz ein Denkmal, dass besser zu diesem Platz als Standort der früheren Synagoge passt, als das Standbild von Ludwig Reichen, der die jüdischen Bürger einst aus Landshut vertrieb.

Aber Landshut ist natürlich nicht nur die Altstadt mit ihren diversen Plätzen, die alle verbesserungsbedürftig sind in Bezug auf ihre Aufenthaltsqualität. In vielen anderen Quartieren Landshuts ist derzeit Nachverdichtung ein großes Thema. Ich habe mich klar für diese ausgesprochen, denn die Alternative heißt sonst oft „urban sprawl“, also Wachstum in die Landschaft hinein, vor den Toren der Stadt. Auch das Baugesetzbuch gibt deswegen Nachverdichtung den Vorzug. Aber es geht bei der Nachverdichtung dann unbedingt auch um ein „Wie“, und ein „Wieviel“ – anders als jetzt der Fall, wo es immer nur um ein „Wieviel mehr geht noch“ zu gehen scheint. Meine Antwort auf das „Wie“: nur gemeinsam mit den Einwohnern der Viertel, und zwar in Form eines ISEK, also eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Denn sie sind unmittelbar Betroffene, und sollen deswegen mitreden und mitgestalten, wenn es um die Zukunft ihres Viertels geht. Und ein solches Mitreden darf nicht nur in Form von „Bürgerversammlungen“ passieren, in denen Stadtoberhaupt und Verwaltung den Bürgern mehr oder weniger bereits fertige Lösungen präsentieren. Gemeinsam und auf Augenhöhe sollte man die Verträglichkeit der Nachverdichtung und der Dinge, die sie mit sich bringt, diskutieren, und entwickeln. Das bietet auch Chancen, wie eine bessere ÖPNV-Anbindung und somit sogar weniger Verkehr, und bessere Nahversorgung, und auch das kann zu weniger Verkehr führen. Gemeinsam kann man da Einiges auf den Weg bringen, zum Wohle Aller. Das macht für mich die Essenz des Konzeptes „Stadt“ aus.

Es wurde auch wieder die Ochsenau angesprochen, ein wenig zu meinem Leidwesen, denn ich will nicht auf dieses Thema reduziert werden. Wer die bisherigen Podiumsdiskussionen verfolgt hat, mag hoffentlich gemerkt haben, dass ich mehr bin als „der, der die Bebauung der Ochsenau verhindern will“, und dass ich mehr Themen, Ansätze und Ziele mitbringe für Landshut. Aber, wenn die Ochsenau und noch dazu ihre Bebauung angesprochen wird, als Frage an alle Kandidaten, äußere ich mich natürlich auch dazu. Ganz bewußt danke ich an dieser Stelle aber zunächst Herrn von Kuepach und Thomas Haslinger dafür, dass sie bei diese Fragerunde klar vorweggeschoben haben, dass sie sich zu dem Gedankenspiel einer Bebauung der Ochsenau unter dem Vorbehalt äußern, „FALLS die Ochsenau tatsächlich nach Prüfung aller Dinge bebaut werden kann“. Das weiß ich diesen beiden Mitbewerbern sehr hoch anzurechnen.

Auch Frau Hagl tat das, allerdings machte sie das von einem ihres Erachtens ausstehenden Gutachten zur Schutzwürdigkeit abhängig, das es aber schon gibt. Das von der Stadt beauftragte Gutachterbüro war bekanntlich 2019 aufgrund des Schutzcharakters und der Bedeutung des Areals zu dem Ergebnis gekommen, der Stadt zu empfehlen, von einer Bebauung abzurücken.

Also, wie würde ich die Ochsenau bebauen? Natürlich gar nicht. Aber es existieren 420 Hektar unbebaute, hochwasserfreie, besser erschlossene Äcker im Landshuter Osten. Zum Teil stellen sie regelrechte Siedlungslücken dar. Die könnte man bebauen, aber natürlich nur teilweise. Und da ist dann die Möglichkeit gegeben, verschiedene Wohnmodelle zu entwickeln. Mehrgenerationenhäuser, offen angelegte Plätze. Ich bin aber gegen das Totreden des Einfamilienhauses. Sowohl dieses soll es noch geben, als auch Einheimischenmodelle, denn wir brauchen gerade in neuen Stadtentwicklungen in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten, wie die „B15neu“ einer sein wird, planerische Elemente, die verhindern, dass es zu Schlaf- und Trabantenstädten für Auspendler kommt, die an Landshut vor allem die Möglichkeit schätzen, schnell auf der Autobahn zum Flughafen oder nach München zu sein. Denn das ist nicht meine Zielvorstellung für unsere Stadt.

Und ja, dass die Ochsenau nach §30 Bundesnaturschutzgesetz gesetzlich geschützer Lebensraum ist, nach Art. 1 Bayerischem Naturschutzgesetz als Fläche der öffentlichen Hand von besonderem ökologischen Wert vorrangig ökologischen Zwecken zu dienen hat (und damit sicher nicht eine „ökologisch hochwertige Bebauung gemeint“ sei), und ferner nach Art. 4(4) der Fauna-Flora-Habitat-Richtllinie eine Meldung der gesamten Ochsenau im Bereich des Ehemaligen Standortübungsplatzes als FFH-Gebiet hätte erfolgen müssen, habe ich dann auch noch geäußert. Und dass diese Sache noch nicht „durch ist“.

Vor allem aber habe ich am gestrigen Abend mehrfach klar zum Ausdruck bringen können, dass ich der einzige unter den OB-Kandidaten bin, der das derzeitige, überstarke Wachstum, das alle Planungsprozesse und Infrastruktur in Landshut überlastet, das der Stadt auch alle Spielräume raubt für Dinge, die sie machen möchte und sollte (unter anderem die Sanierung des Stadttheaters), weil nämlich Wachstum eine Stadt viel Geld kostet (sagt auch eine Studie des Deutschen Institutes für Urbanistik), dass ich dieses Wachstum drosseln möchte auf ein vernünftiges Maß. Dass nicht „mit den Füßen abgestimmt“ wird, wie gesagt worden ist, sondern „im Stadtrat“. Und dass die Bauleitplanung verschiedene Instrumente bietet, Wachstum zu steuern, auch in seiner Menge.

ALLE anderen Kandidaten waren da anderer Meinung, alle wollten dieses starke Wachstum, wenn auch zum Teil natürlich „qualitativ anders“, wie auch immer das gehen soll bei diesem Wachstumstempo. Und alle waren sich auch einig, dass man das Wachstum gar nicht begrenzen könne. Wenn auch Herr Putz dann – ich denke, ich war nicht der einzige, der es gehört hat – klar vernehmbar gesagt, hat, dass man das Wachstum sehr wohl steuern und begrenzen könne, und mir damit letztlich Recht gab.

Damit ist zu diesem wichtigen Thema eigentlich Alles gesagt. Außer meinem Leitspruch für diese Wahl: Weniger Wachstum ist mehr Landshut.

Danke an den Verein „Architektur und Kunst“ mit Frau Barbara Anetsberger und Herrn Karl Sperk für die Ausrichtung dieser Veranstaltung zu einem der drängendsten Themen in Landshut, und danke an dieser Stelle auch für die engagierte Arbeit der Altstadtfreunde.

Wir diskutierten unsere Vorstellungen von Plätzen in der Landshuter Altstadt, und diese gingen vor allem in Punkto Autoverkehr und Parkplätze weit auseinander.
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Radlsafari zu Landshuter Stadtbäumen

Wir hatten zum Thema „Bäume in der Stadt“ zu einer Radltour geladen, und fast 50 Teilnehmer konnten die beiden Stadträtinnen Christine Ackermann und Elke März-Granda und ich bei bestem Spätsommerwetter begrüßen. Ungefähr genauso viele Bäume wurden in einer etwa zweistündigen Radlsafari durch den städtischen Baumbestand erkundet. Das entspricht auch etwa dem Verhältnis von Baum zu Einwohner in den meisten deutschen Städten, und wird wohl auch für Landshut so
stimmen (wo man zwar die Zahl der Einwohner ziemlich genau kennt, nicht aber die genaue Zahl der Bäume): also etwa ein Baum pro Einwohner – Waldflächen nicht mitgerechnet.

Gleich am Ausgangspunkt plädierte ich für eine stärkere Berücksichtigung seltener heimischer Bäume wie der Flatterulme. Die kerngesunden Exemplare rund um das Bahnhofsgebäude zeigen, dass diese Baumart für städtische Verhältnisse sehr gut geeignet sei. An erster Stelle sollten solche seltenen heimischen Arten verstärkt berücksichtigt werden, und an zweiter Stelle durch frostharte südeuropäische Arten ergänzt werden, wie den entlang der Route besichtigten Silberlinden, Flaum-, Zerr- und Ungarischen Eichen und der Manna-Esche.

Auch die „Netzwerkplatane“ wurde besichtigt, mit ihren 3,92 Metern Stammumfang ein echter Gigant. Studien der TU München haben ergeben, dass eine 75jährige Platane einer jährlichen Kühlleistung von 92.000 Kilowattstunden entspricht. Mit ihrer ausladenden Krone trägt diese Hybridplatane also wesentlich zu einem gesünderen Kleinklima am Bahnhofsvorplatz und im Netzwerkgebäude bei. Die zahlreichen weiteren Leistungen von Bäumen (pro Baum und Jahr) sind ebenfalls beachtlich: etwa 30 Kilogramm Kohlendioxid wird in Holz und Wurzeln festgelegt. Auch werden durch die Blätter stolze zwei Gramm Feinstaub gebunden. Ferner werden etwa 300 Liter Regenwasser zurückgehalten – durch „Interzeption“ in der Krone und Versickerung im Boden. Auch sehr wichtig: der Spiegel des Stresshormons Cortisol kann durch den Kontakt mit Bäumen nachweislich um 25 bis 50% gesenkt werden, was man heute als „Waldbaden“ bezeichnet und bei Bertold Brecht noch als „Menschenfreude“ beschrieben wurde. Die Nutzholzfunktion gibt es obendrein nach der Fällung und erzeugt wertvolle, klimaneutrale Energie. Aber die Fällung von Stadtbäumen sollte immer vorher gut geprüft werden.

Die Lebensraumfunktion der Bäume konnte ich anhand der winzigen Larven der Gitternetz-Platanenwanze erläutern, deren filigrane Schönheit sich freilich erst unter einer Lupe dem Betrachter erschließt. „Die Gitternetz-Wanze an der Netzwerkplatane“ zeigt somit auf, dass dieser Baum auch einen Beitrag gegen das Insektensterben leistet. Er ist durch die Baumschutzsatzung aus gutem Grund geschützt und sollte keinesfalls drei Parkplätzen weichen dürfen.

Leider ist der seit 1987 in der Stadt bestehende Baumschutz jedoch etwas, das immer wieder im Vollzug erkämpft werden muss – die beiden Stadträtinnnen konnten ein Lied davon singen. Illegale Fällungen und eine große Zahl von Genehmigungen für Fällungen (2017 waren es 394 Befreiungen) sorgen dafür, dass der Baumbestand unter Druck ist. Bei Baustellen ist es sehr wichtig, wirkungsvolle technische Schutzmaßnahmen einschließlich des Wurzelraumes vorzusehen und den Baumerhalt in den Baubescheid aufzunehmen. Sonst steht der Baumschutz nur auf dem Papier, und die Bäume werden verstümmelt oder ramponiert, und müssen dann später doch gefällt werden.

Dass Baum und Boden eine Einheit darstellen, sah man an einer absterbenden Roteiche in Nachbarschaft der Platane. In der viel zu kleinen Baumscheibe kann sich weder Bodenleben entwickeln noch genügend Wasser versickern, und beides braucht der Baum. In den immer stärker verdichteten Städten bleibt zu wenig Raum für Bäume und Natur – die aber auch unsere Lebensgrundlage ist, und im Klimawandel noch an Bedeutung gewinnt. Etwa drei Grad beträgt der Unterschied zwischen einer Fläche mit und einer ohne Bäumen im Mittel, und im Extremfall an heißen Tagen sogar bis zu 10 Grad.

Fast mystisch vor dem alten Kirchengemäuer der Christuskirche wirkten gleich drei bemerkenswerte Baumarten, der älteste Gingko-Baum Landshuts, von der Stadt als Naturdenkmal ausgewiesen, eines von derzeit 86 Naturdenkmälern im Stadtgebiet bzw. 394 Einzelbäumen mit diesem Schutzstatus (manche sind als Gruppe geschützt, wie die 52 Flatterulmen der Ringelstecherwiese). Als Baumgattung ist der Gingko 250 Millionen Jahr alt und kam vor 30 Millionen Jahren noch in Europa vor. Seine Schädlinge, aber auch sonstige an ihm lebende Arten hat er längst überlebt. Weil in der Zeit seiner Entwicklung viel Vulkanismus herrschte, kommt er sehr gut mit schlechter Luft zurecht.

Gleich neben dem Gingko stehen zwei amerikanische Zürgelbäume und eine Lawson-Scheinzypresse. Dieser Nadelbaum, meist als Heckenkonifere gepflanzt, zeigt hier sein Potenzial als echter Waldbaum, der in seiner westamerikanischen Heimat bis 60 Meter hoch und für Kanus und Totempfähle verwendet wird. Der Bedarf daran ist zwar in Landshut „überschaubar“, aber das Holz dennoch vielseitig verwendbar und im Außenbereich haltbar.

Alle Sinne werden von den Bäumen angesprochen, auch der Geruchssinn, wie beim Röcklturm erfahren wurde. Die zerriebenen, bereits trockenen (also braunen) Fallaub-Blätter des auch als „Pfannkuchenbaum“ bezeichneten Katsurabaumes verströmen diesen leckeren Duft, wie wir uns vergewissern konnten.

Auch einige gefällten Bäume wurden besichtigt, wie die Sibirische Ulme in der Papiererstraße, die noch dazu zur Hälfte auf Stadtgrund gestanden hatte. Hier sollte als Ersatz eine Flatterulme gepflanzt werden, wie ich finde. Sie wäre eine wesentliche Bereicherung für Stadtbild und das Stadtklima, oder mit anderen Worten: eine Zierde für den Platz vor dem Hotel, sowie ein Schatten-, Sauerstoff- und Luftfeuchte-Spender. Dass sie einmal im Jahr ihre Samen abwirft, von manchen Leuten irrig als „Dreck machen“ bezeichnet, sollte dank der Erfindung des Besens eigentlich kein allzu großes Problem sein – außerdem binden Bäume in Wirklichkeit Dreck (Feinstaub!) – siehe oben.

Schräg gegenüber zeigte eine schlanke, hochgewachsene Blaufichte uns eindrucksvoll, auf welch schmalen Flächen vitale und stadtbildprägende Bäume noch wachsen können, wenn ihr Wurzelraum ausreichend sei. Das sind ausdrücklich auch Nadelbäume, denn sie böten im Winter den Vögeln einen Lebensraum (zum Beispiel dem winzigen Wintergoldhähnchen oder dem Fichtenkreuzschnabel). Besichtigt wurden als Beispiele für stattliche Nadelbäume Exemplare von Gemeiner Fichte, Stechfichte, Douglasie, Coloradotanne und Weißtanne. Letzterer Baum leidet allerdings in der Stadt nach wie vor unter der Luftverschmutzung. Auch im Winter binden Nadelbäume Staub und schirmen Lärm ab – immerhin 0,2 Dezibel pro Meter Pflanzreihe.

Hier erklärte ich, warum das Waldsterben ein Sieg von „David gegen Goliath“ gegen eine vorher ausgehandelte Absprache von Schwerindustrie und Politik war, um dieser teure Entschwefelungsanlagen zu ersparen, die beim Verbrennen von Kohle Schwefeldioxid herausfilternd. Erst der Bürgeraufstand aus Sorge um den geschädigten Wald brachte die damalige Bundespolitik dann zur Vernunft. Ohne diesen Aufstand wären zweifellos die Schäden weit gravierender ausgefallen – die damaligen Warnungen waren also keineswegs unberechtigt, sondern im Gegenteil sehr wirkungsvoll. Parallelen zu heutigen Umweltthemen sind nicht ganz zufällig.

Die vorletzte Station führte zu der dicksten Flatterulme Landshuts im wunderbaren Park der Nikolakirche. Sie hat sogar die Bombardierung des nahegelegenen Bahnhofs zum Ende des zweiten Weltkriegs überstanden und strotzt mit ihren 4,32 Metern Umfang nur so vor Vitalität. Nur an dieser Baumart leben die hübsche Hahnkammgallmilbe und der Ulmenblattfloh. Ich konnte lobend erwähnen, dass die Stadt seit einigen Jahren verstärkt diese Baumart pflanzt, besonders entlang der Isar-Radwege. Sie sind kerngesund und sehr wüchsig und haben auch die Trockensommer gut überstanden.

Den Abschluss der Baumführung bildete eine recht unscheinbare Manna-Esche am Kopf der Bahnhofsüberführung. Der in Südeuropa heimische Baum blüht und duftet im Juni und ist dann wesentlich auffälliger. Da er gegen das Eschentriebsterben nicht empfindlich ist, sollte er verstärkt berücksichtigt werden, gerade dort, wo die Bäume nicht zu hoch werden sollen. Das wäre dann ja etwas für das Isargestade, da man Flatterulmen da ja zu hoch fand, und mit den seither gepflanzten Rotblühenden Rosskastanien und auch den jetzt gepflanzten Kirschen wohl nicht zu viel Freude haben wird.

In Europa heimische Baumarten sollten bevorzugt werden, da deren angepasste Fauna leichter ihrem Wirtsbaum zu uns folgen kann als bei einem Exoten aus fernen Kontinenten – Ausnahmen bestätigen aber die Regel, siehe Netzwerk-Platane (eine in Westeuropa entstandene Hybridbaumart aus Amerikanischer und Europäischer Platane) und die aus Amerika stammende Gitternetzwanze. Ganz wichtig ist auch eine Vielfalt an Bäumen, um Schädlingen das Leben schwer zu machen.

Mit sehr vielen positiven Aspekten des Baumschutzes in der Stadt und dem gemeinsamen Wunsch, eher mehr als weniger Bäume in der Stadt zu wollen, entließen wir nach dieser klimaneutralen Radlsafari die Teilnehmer in den Sommerabend. Wir haben viele spannende Bäume besucht,
manches über Baumschutz gehört, und vor allem auch über die Leistungen der Bäume für den Lebensraum von uns Menschen. Ich will als OB das Wachstumsziel von mindestens 1000 neuen Bäumen in den ersten zwei Jahren umsetzen, um Landshut fit für den Klimawandel zu machen und als „lebenswertes Landshut“ (unser Wahlkampfmotto) zu erhalten.