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Ein Nachmittag mit FFF Landshut

Bei sengender Sonne habe ich mich am Mittwoch mit einer Gruppe der Landshuter Fridays for Future-Bewegung in der Bayerwaldsiedlung getroffen. Wir hatten hier vor einigen Monaten seitens ÖDP Landshut bereits ein Ramadama durchgeführt, und wollten bei dem Treffen noch einmal verschiedene Aspekte rund um lokale Stadtpolitik und globaler Effekte thematisieren.

Unser Gespräch hat anderthalb Stunden gedauert und hat meinen Eindruck bestätigt, dass die FFF’ler wirklich sehr motiviert und gut informiert sind. Wir haben am Beispiel des in den 1980er Jahren an der Grenze zu Ergolding entstandenen Gewerbegebietes über Flächenfraß gesprochen, denn dieser läuft ja leider in Landshut momentan vollkommen enthemmt ab, und in dem besuchten Areal kann man gut sehen, wie sowas funktioniert. Erst braucht man dringend eine Straße, zur angeblichen Verkehrsentlastung, dann wird drumherum das Land „entwickelt“ (also versiegelt). Und dann kommt erst so richtig der Verkehr. Im konkreten Fall war das vor hundert Jahren noch sogar mal ein Niedermoor, wie ich an dem vererdeten Anmoortorf erklären konnte. Diese hier ist allerdings unrettbar verpufft, vererdet, und daher ist die Fläche auch stark gesackt. Aber andernorts- auch im Raum Landshut, wenn man das denn will – kann man Moorböden noch retten.

Total vererdeter, krümeliger Torf gast viel CO2 aus. Leider sehen fast alle Landshuter Moorböden heute so aus.

Wir haben über das globale Klima gesprochen, und die Kippelemente wie Permafrostböden, Torfmoore, Regenwald und die borealen Wälder. Und dass wir durch unser Konsumverhalten darauf Einfluss haben, zum Beispiel, wenn wir Palmölprodukte konsumieren, die oft aus Brandrodungen von Regenwaldböden stammen. Da taucht dann wieder der Torf auf, und der Wald. Die Menschheit hat in gigantischem Stil Wälder gerodet, und wir brauchen riesige Aufforstungen, um den Klimawandel zu bremsen, sagt eine aktuelle Studie. Dann lässt sich der Klimawandel vielleicht noch auf ein Maß begrenzen, der unseren Planeten nicht in vielen Regionen unbewohnbar macht.

Also Landshut aufforsten? Irgendwie schon, denn Bäume in der Stadt sind auch wichtig für den Lebensraum des Menschen. Zwei bis drei Grad kann der Unterschied sein. Mein Ziel als OB ist jedenfalls: 1000 neue Bäume (die alt werden dürfen) für die Stadt. Und zwar vielfältige, von Ahorn bis Zelkove. Denn jeder Baum ist eine Klimaanlage, Frischluftfabrik, ein Luftfilter, eine Vogel- und Insektenheimat, und – mit Brecht gesprochen – eine Menschenfreude.

Eine Freude war auf jeden Fall der Nachmittag mit FFF Landshut.

(Landshut, 24.07.2019)